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Pädagogik

die Persönlichkeit des Schülers fördern, ist die edelste Aufgabe der Pädagogik

Pädagogik erstreckt sich auf das große Feld des Lernens, der Aus-Bildung von Kulturtechniken und Förderung individueller Persönlichkeiten. Traditionelle Formen des Lernens gehören in der Vermittlung durch einen Lehrer ebenso dazu wie erfahrungsorientiere Verfahren der sozialen und kulturellen Weltaneignung, die meist von Erziehern oder Sozialpädagogen initiiert und moderiert werden. Die Perspektive richtet sich stets auf die Förderung und Entwicklung des Menschen.

Tanz

lebt und erscheint - vielfältig und einzigartig

Im Tanz wird die Expressivität des menschlichen Körpers, sein Ausdruck und seine vitale Energie sichtbar. Jede Epoche, geografische Region und Kultur identifiziert Tanz in einer eigenen Ausprägung. Spezifisch ausgebildete Tanzästhetiken und Tanztechniken kennzeichnen ihn, das Individuum ist eingebunden und bleibt in seiner Einmaligkeit erkennbar. Tanz ist ebenso wie die Stimme oder der Fingerabdruck individuell und einzigartig.

Wir denken, dass die häufig verwendete Definition, „Tanz ist Bewegung zu Musik“, nur einen Teilaspekt beschreibt und einen umfassenden Zugang zum Phänomen des Tanzes verstellt. Tanz bildet vielmehr einen eigenständigen Kultur- und Kunstbereich, der eine große Nähe zu allen anderen darstellenden Künsten wie etwa Musik, Kostüm, Bühne und Theater aufweist, und doch spezifisch eigenen ästhetischen Gestaltungs-Gesetzen und Optionen folgt. Eine reduzierte Betrachtung führt zu einem großen Verlust und einer Ausklammerung an Potentialen, die im pädagogogischen Bereich von großer Bedeutung sind. Eine komplexe kulturelle Betrachtungweise ermöglicht, das reiche Potenzial des Tanzes im Bildungprozess entfalten zu können.

iTP-Tanzpädagoge

komplexe Kompetenzen situativ anwenden lernen

Ein Vermögen für einen guten Unterricht beruht auf komplexen Kompetenzen, deren Vermittlung sich die Ausbildung in iTP verschrieben hat.

Einen qualifizierten Tanzpädagogen zeichnet die Kompetenz zu weitsichtigen, klaren und sinnvollen Unterrichts-Entscheidungen aus. Ausgebildet sind ein Gefühl und das Verständnis von Unterrichtsprozessen sowie Wissen für eine umsichtige Planung und situative Gestaltung des eigenen Unterrichts. Erfolgreicher Unterricht erfordert verschiedenste Fähigkeiten und beruht neben tänzerischen und pädagogischen Fertigkeiten auf Kenntnissen in Kursmanagement, Organisation, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Selbstmanagement.

Tanz-Pädagogik

Eigenarten und Unterschiede zum Tanz-Unterricht

Tanz-Pädagogik arbeitet in spezifischer Weise mit Bewegungen des eigenen Körpers und seinen Ausdruckfähigkeiten, fördert und entwickelt die Person in der Auseinandersetzung mit dem Ästhetischen von Tanz. Tanz-Pädagogik verbindet die Kunstbereiche des Tanzes mit den Bildungsperspektiven der Pädagogik. Sie nutzt die breiten Potentiale des Tanzes, räumt Erfahrungen und Reflexionen über sie ein, macht Tanzkunst im Lernen zugänglich.

Traditionell unterscheidet unser Bildungssystem zwischen einer die ganze Person betreffenden Persönlichkeitsbildung und rein fachlich, didaktisch-methodisch orientieren Lernprozessen, die sich zugespitzt in den Begriffspaaren: erziehen vs. unterrichten  - Erzieher/Sozialpädagoge vs. Lehrer  - Jugendhaus, Hort, offener Ganztag, Kindergarten vs. Schule - spiegeln.

Tanz-Unterricht

Realitäten des Alltags

In der Realität des 'pädagogischen' Alltags von Schule, Kindergarten, Jugendarbeit und Tanzstudio oder Musikschule ist das Zusammenwirken dieser beiden Bildungsaufgaben unübersehbar. Der Lehrer ist zugleich Pädagoge und Vermittler von sozialen Prozessen. Erzieher übernehmen Unterrichtsbereiche der Schule - Künstler und Tänzer bringen Tanz in den Freizeitbereich von Schulen ein. In der Lebenswelt macht es daher keinen Sinn zwischen Pädagogik und Unterricht eine Trennlinie zu ziehen. Viel wertvoller sind ihr interdependentes Potential und damit die Bereitschaft und das Wissen, beide vermitteln und jeweils im richtigen Moment anwenden zu können.

iTP vermittelt daher beide Bereiche und zeigt Wege auf, wie sich die Vermittlung tanzkünstlerischer Kompetenzen und tanztechnischer Fertigkeiten mit der Förderung der Persönlichkeit, der Förderung von Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Toleranz und Kommunikations- wie Reflexionfähikgkeit verbinden lassen.

Tanz-Lehrer oder Tanz-Pädagoge?

Beide unterrichten und fördern die Persönlichkeit

Im deutschen Sprachraum verstehen wir in der Regel unter einem Tanz-Lehrer die Person, die Gesellschaftstanz in einer Tanzschule für Standard und Latein-Tanzformen unterrichtet. Tanz-Pädagogen vermitteln üblicher Weise künstlerischen Tanz wie Ballett, Modern Dance, Zeitgenössischer Tanz, Folklore aber auch Tanzstile der Jugendkultur. Sie arbeiten in der Regel in Tanz-Studios und allgemeinbildenden Schulen. Doch beide, egal ob Lehrer, Erzieher, Pädagoge, egal ob Sozialpädagoge oder Psychologe, alle gestalten gemeinsam Bildungs- und Erziehungprozesse. Doch arbeiten sie mit unterschiedlichen Methoden und Zielsetzungen. Letztlich aber beziehen sich alle auf den Menschen und suchen seine Entwicklung zu unterstützen.

Tanz-Pädagoge und Lehrer

Verstehen, Verkörpern und Vermitteln markieren die Kunst des Unterrichtens

iTP bildet Tanz-Pädagogen als Lehrer und Pädagogen und Tanzkünstler in einer Person aus. Die Vermittlung von Empathie und einer umfangreichen Methodenkompetenz gehören wie selbstverständlich zusammen. Hierdurch kann ein Tanz-Pädagoge eher traditionelle, didaktisch-methodisch ausgeprägte Lern-Formen ebenso lehren wie prozessorientierte, künstlerische, pädagogische und soziale Verfahren.

Ein Tanz-Pädagoge benötigt in gleichem Maße tänzerische und pädagogisch-didaktische Kompetenzen. Er muß die künstlerischen Ebenen des Tanzes nicht nur verstehen und verkörpern, sondern sie intellektuell durchdringen, analysieren und ästhetisch nachvollziehen können. Mit seiner eigenen Person schafft er die Basis für das Verstehen, Planen und Realisieren von Tanz-Unterricht und kann soziale, kommunikative Gruppenprozesse initiieren. Grundlage hierfür bildet eine differenzierte Sprache über Tanz und über die Weisen des Unterrichts, so dass Unterrichten geplant und in seinen Erfahrungen reflektiert werden kann.